Geschichte und Land


 

Archäologische Untersuchungen zeugen von einer lebhaften Ansiedlung mindestens 9.000 Jahre v.u.Z im Süden des Landes, der heutigen Republik Bénin. Die Menschen praktizierten Keramikherstellung und die Steinzeichnung bzw. -bearbeitung .6.000 Jahre v.u.Z.

Mit der Zeit wurden die Menschen seßhaft und begannen von der Landwirtschaft zu leben. Der Anbau von Jamsknollen und Bohnen entwickelte sich um 6.000 v.u.Z und der Palmwein war damals schon ein Genussmittel. Die Eisenverarbeitung im 8. Jh. v.u.Z. erhöhte die landwirtschaftliche Produktivität und trug zur Entstehung der ersten Staatformen bei.

Der drei Jahre lang dauernde und blutige Widerstandkrieg gegen die Kolonialmacht Frankreich setzte dem seit dem XIII blühenden Königreich Danhome im Süden im Jahre 1894 ein Ende. Danhome hieß das Königreich von Abomey. Der Kolonialkrieg setzte sich gen Norden des Landes fort, um im Jahre 1915 sein endgültiges Ende zu finden. Alle im Zuge der Kolonialkriege eroberten Gebiete wurden unter dem Begriff Kolonie Dahomey zusammengefaßt, die bei der politischen Unabhängigkeit am 1. August 1960 den Namen Republik Dahomey bekam. Auf Grund des multiethnischen Charakters des Landes erfolgte die Umbenennung 1975 zunächst in Volksrepublik, im Jahre 1990 in Republik Bénin. Mehr als 40 ethnische Gruppen leben dem Land zusammen. Am weitaus zahlreichsten vertreten sind die Fon (47%), es folgen Adja (15%), Yoruba (10%), Bariba (8%), Fulbe (4%), Dendi(2,5%) und Otamari (5%).

Auf einer Fläche von 114.763 km2 zählte das Land im Jahre 2010 ca. 9.056 Mio. Einwohner,
von denen etwa die Hälfte unter 20 Jahre alt ist.

Das Schulsystem ist in Anlehnung an das französische aufgebaut. Die Grundschule dauert 6 Jahre, die Sekundarschule 4 und die Oberschule 3 Jahre, wo man mit dem Abitur (Baccalauréat) abschließen kann. Auf Grund der schweren Lernbedingungen verlassen viele Kinder die Schule bereits vor der 6. Klasse.


Referenzen:

1. Pliya, Jean (1970): Histoire, Dahomey, Afrique occidentale. Classiques Africain.s

2. Ki-Zerbo, Joseph (1978): Histoire de l'Afrique Noire. D'hier à Demain. Paris. Hatier. 731 p

3. Loth, Heinrich (1986): Reisen nach Nigritien, Bilder afrikanischer Vergangenheit.
Verlag Philip Reclam jun. Leipzig

4. TOURTE, R. (2005): Histoire de la recherche agricole en Afrique tropicale francophone, Vol. 1; aux sources de l’agriculture africaine: de la Préhistoire au Moyen âge. F.A.O. ISBN 92-5-205407-3

5. http://fr.wikipedia.org/wiki/Afrique_de_l%27Ouest







 


 

 


Kultur und Religion


Bénin ist die Wiege des Voodoos. Offiziell gehören 17% der Bevölkerung dieser dem Ahnenkult verbundenen Naturreligion an. Der tatsächliche Prozentsatz dürfte jedoch bei mindestens 80% liegen, da trotz des stark verbreiteten Christianismus, vor allem des Katholizismus, die meisten Einwohner den Voodookult auf Grund der Traditions- und Ahnentreue zusätzlich praktizieren. Ca. 40% der Einwohner bekennen sich zum Christentum und 25% zu Islam.

 

Grössere Ansicht